Hermann Armandus Schwarz (1843-1921)
Hermann Amandus Schwarz wurde am 25.01.1843 in Hermsdorf (Schlesien) geboren. Am Berliner Gewerbeinstitut (heute Technische Universität) begann er das Studium der Chemie, wechselte aber bald unter dem Einfluß von Kummer und Weierstraß zur Mathematik. Nach seiner Promotion im Jahre 1864 vollendete Schwarz zunächst seine Ausbildung als Mittelschullehrer, wurde aber unmittelbar darauf Assistent an der Universität Halle und 1869 Professor an der Technischen Hochschule Zürich. 1875 folgte er einem Ruf nach Göttingen auf den Lehrstuhl, den zuvor Gauß, Dirichlet, Riemann, Clebsch und Fuchs innehatten, hier wirkte er bis 1892. Dann wurde Schwarz Nachfolger von Weierstraß an der Universität in Berlin, wo er bis 1917 lehrte und am 30.11.1921 starb.
Schwarz bevorzugte eng umgrenzte, konkrete Einzelprobleme Die Methoden, die er dabei entwickelte, reichten weit über die speziellen Fälle hinaus. Seine besondere Stärke war seine geometrische Vorstellungskraft, die er als Schüler Weierstraß' in den Dienst der Funktionentheorie stellte, insbesondere auf dem Gebiet der konformen Abbildung. Mit seinem Namen verbunden sind die Schwarz-Christoffel Transformation, das Schwarzsche Lemma, das Schwarzsche Spiegelungsprinzip und die Schwarzsche Ableitung.
Schwarz hat außerdem auf dem Gebiet der Minimalflächen gearbeitet. Er löste z.B. das Problem, die Minimalfläche für die Kurve zu bestimmen, die aus vier der sechs Kanten eines Tetraeders gebildet wird.