Leider führte das automatische Konvertieren in das HTML-Format zu einigen Darstellungsfehlern, die wir nicht beheben können. Die HTML-Darstellung auf dieser Seite ist daher nur im nicht formelhaltigen Text korrekt und somit nur für einen Überblick über die Lösungen geeignet. Für korrekte Formeln und Bilder verweisen wir auf die PDF- oder PS-Version - und bitten um Verständnis.
Aufgabe 1
Auf jedem Feld eines Schachbrettes liegen Reiskörner, dabei können auf
verschiedenen Feldern durchaus verschieden viele Körner liegen. In der
ersten Zeile des Brettes liegen mehr Körner als in der ersten Spalte, in der
zweiten Zeile des Brettes liegen mehr Körner als in der zweiten Spalte und
so weiter bis zur siebenten Zeile, in der mehr Körner liegen als in der
siebenten Spalte.
Wo liegen mehr Körner: In der achten Zeile oder in der achten Spalte?
Lösung:
Seien
z1, z2,..., z8 die Anzahlen der Reiskörner, die in der
1., 2.,..., 8. Zeile des Schachbretts liegen, und
s1, s2,..., s8
die Anzahlen für die entsprechenden Spalten.
Nach Voraussetzung gilt dann z1 > s1, z2 > s2,..., z7 > s7, also auch
Daraus folgt schließlich:
Aufgabe 2
Welche der beiden Zahlen
A = + + +...+ bzw. B = n ist die
größere für
- n = 208;
- n = 2008?
Lösung:
Wir betrachten zuerst den Fall n = 208:
Es ist 14. Außerdem ist die k-te Wurzel aus 208 größer als 1 für alle k {3,..., 199}, da 208 größer als 1 ist.
Deswegen können wir abschätzen:
A | = + + +...+ | |
14 + | ||
= 14 + 197 . 1 | ||
= 211 208 |
Ähnlich können wir auch im Fall n = 2008 vorgehen:
Es gilt 45, 13 undtex2html_image_mark>#tex2html_wrap_inline1230# 7 (denn es ist 452 = 2025, 133 = 2197 und 74 = 2401).
Dann ist aber auch 7 für alle k {5,..., 199}.
Wir erhalten als Abschätzung:
A | = + + +...+ | |
45 + 13 + | ||
= 45 + 13 + 196 . 7 | ||
= 1430 2008 |
Im ersten Fall ist also A größer, im zweiten Fall B.
Aufgabe 3
Die Pfadfindergruppe ,,Fähnlein Möbiusband`` marschiert
gemächlich mit konstanter Geschwindigkeit von 3 km/h in quadratischer
Formation mit Seitenlänge 16 m
durch das Göttinger Umland. Fähnleinführer Felix will die Formation
kontrollieren und startet an der linken vorderen Ecke des Quadrates und läuft
mit einer (größeren) konstanten Geschwindigkeit einmal entlang des Randes des
Quadrates um die gesamte Gruppe herum. Als er wieder an seiner Ausgangsposition
ankommt, ist der Trupp genau 54 m vorwärts gekommen.
Wie schnell (in km/h) ist Felix bei seinem Kontrollgang gelaufen?
Lösung:
Wir können zunächst die Zeit bestimmen, die Felix für die ,,Umrundung``
der Gruppe benötigt. Die Gruppe hat sich bei einer Geschwindigkeit von
3 = = lediglich 54 m weiterbewegt, also hat Felix'
Runde
= 64, 8s gedauert.
Aus der Perspektive eines Beobachters, der sich nicht mit der Gruppe bewegt, sondern auf der Stelle steht, läuft Felix mit konstanter Geschwindigkeit v (genaugenommen ist der Betrag der Geschwindigkeit konstant) und sein Weg kann die folgende Gestalt haben:
Zwischenbemerkung: Felix' Weg ist durch die Aufgabenstellung nicht eindeutig festgelegt; er könnte die Gruppe auch im Uhrzeigersinn umrunden. Dies würde aber an der Länge des Weges nichts ändern, denn in jedem Fall läuft er einmal in gleicher Richtung wie die Gruppe, einmal entgegengesetzt und zweimal schräg zur Marschrichtung.
Wenn wir nun die sich bewegende Pfadfindergruppe als Bezugsystem wählen,
so ist Felix' Geschwindigkeit zwar nicht mehr konstant, dafür ist dann der
Weg, den er abläuft, ein Quadrat mit Seitenlänge 16 m.
Die Relativgeschwindigkeiten zur Gruppe ergeben sich, wenn man von der Geschwindigkeit v, die der ruhende Beobachter sieht, die Geschwindigkeit der Gruppe ,,abzieht``. Hierbei muss man auch die Laufrichtung berücksichtigen, da Felix nur auf einem der vier Streckenabschnitte in dieselbe Richtung wie die Gruppe läuft:
Für den ersten und dritten Abschnitt gilt, da Felix in die entgegengesetzte bzw. in dieselbe Richtung läuft:
Jetzt können wir die für die einzelnen Abschnitte benötigte, von v abhängige Zeit ausrechnen und deren Summe mit den oben berechneten 64,8 Sekunden (64,8/3600 Stunden) gleichsetzen:
h | = + + + | |
= + + + | (1) |
Multiplizieren mit (v + 3) . (v - 3) = v2 - (3)2 liefert:
0, 018km . v2 - 3 | ||
= 0, 016km . v - 3 + v + 3 + 2 | ||
v2 - 3 - 2v = 2 |
Quadrieren der letzten Gleichung würde nun eine Gleichung vierten Grades in v liefern, die nicht mit elementaren Methoden auflösbar ist.
Unter Verwendung der Tatsache, dass v > 3 gelten muss, und in der Hoffnung, dass es eine ganzzahlige Lösung geben könnte, sieht man bzw. merkt man nach kurzem Ausprobieren, dass v = 5 die Gleichung löst.
Diese Lösung ist auch eindeutig; denn wir haben die letzte Gleichung äquivalent aus Gleichung () hergeleitet, und dort sieht man, dass mit wachsendem v auf der rechten Seite jeder Bruch kleiner wird, weswegen es höchstens eine Lösung geben kann.
Felix ist also mit 5 km/h gelaufen.
Aufgabe 4
Platznot bei unseren Piraten. Daher wollen sie ihre Kanonenkugeln möglichst
platzsparend unterbringen. Sie stellen fest: Wenn drei große Kugeln mit
Durchmesser 45 cm so auf dem Boden liegen, dass sie sich gegenseitig
berühren, passt darunter genau noch eine der mittelgroßen Kanonenkugeln,
das
heißt, sie berührt dann alle drei großen Kugeln. Und noch besser: In den
Zwischenraum unter zwei großen und einer mittleren Kugel passt in gleicher
Weise noch eine kleine Kugel.
Welche Durchmesser haben eine mittelgroße und eine kleine Kanonenkugel?
Lösung:
Die Radien der Kugeln seien mit
g(= cm), m bzw. k
bezeichnet; die Angabe ,,cm`` bei den Längen wird der
Übersichtlichkeit halber meist weggelassen.
[r]
@fontpicture(2859,2035)(214,-1643)
(2553,-1167)(0,0)[lb]
s%
(2293,-757)(0,0)[lb]
s%
(1342,-241)(0,0)[lb]
r%
(1641,-1594)(0,0)[lb]
d%
(761,-1173)(0,0)[lb]
s%
(371,-703)(0,0)[lb]
| r - s|%
Zunächst eine allgemeine Überlegung: Wenn zwei Kugeln mit Radien r und s
auf einer Ebene liegen, sich berühren und ihre Berührpunkte mit der
Ebene den Abstand d zueinander haben, dann gilt die Beziehung
Nun betrachten wir drei große Kugeln und eine mittelgroße Kugel, die sich
alle
gegenseitig berühren. Es reicht dabei, die Berührpunkte mit der Ebene
anzuschauen: Die Berührpunkte G1, G2 und G3 der großen Kugeln haben
voneinander jeweils einen Abstand von 45 cm. Aus Symmetriegründen liegt der
Berührpunkt M der mittelgroßen Kugel in der Mitte des gleichseitigen
Dreiecks G1G2G3. Da sich die Höhen in einem gleichseitigen Dreieck im
Verhältnis
: teilen und die Höhe selbst die
-fache Länge der Grundseite hat, hat M zu jedem Gi den
Abstand
. 45. Nach der Überlegung zu Beginn
gilt damit:
Zur Bestimmung des Durchmessers der kleinen Kanonenkugel gehen wir ganz
ähnlich vor; nur bilden die drei Berührpunkte G1, G2 und M der
größeren Kugeln mit der Ebene nur noch ein gleichschenkliges Dreieck. K sei
der Berührpunkt der kleinen Kugel mit der Ebene. Aus Symmetriegründen muss er
auf dem Lot ML von M über der Basis G1G2 liegen. Mit den Bezeichnungen
der Skizze gilt dann:
a + b | = | ML| = . 45, vgl. Überlegungen zur Dreieckshöhe oben, | |
e2 | = | G1K|2 = 4gk = 90k und | |
a2 | = 4mk = 30k nach der Vorüberlegung. | |
Pythagoras liefert nun | ||
e2 | = g2 + b2, | |
und setzt man alles zusammen, erhält man: | ||
90k | = + - | |
= + - 45 + 30k | ||
45 | = - 60k + | |
3 | = - 4k + 45 |
k | = = = 45 . | |
k1 | = , k2 = . |
Nun muss offensichtlich k < m < g sein, daher ist die Lösung: Die kleine Kugel hat einen Durchmesser von 2 . = .
Bemerkung: Dass die zweite Lösung der quadratischen Gleichung genau
den Radius der großen Kugeln ergibt, ist kein Zufall, denn die dritte große
Kugel erfüllt genau wie die kleine Kugel die Bedinungen, dass sie die beiden
anderen großen Kugeln, die mittlere und die Ebene berührt. Das führt bis
auf ein Vorzeichen auf dieselben Gleichungen, und dieses Vorzeichen
verschwindet beim Quadrieren.
Und noch eine Bemerkung:
Nachdem wir nun das Ergebnis haben, rechnen wir noch einmal konkret den Wert von b aus:
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