Welche reellen Zahlen x erfüllen die Gleichung
= 2003? |
Dabei ist
die Gaußklammer, das heißt:
x bezeichnet die größte ganze Zahl, die nicht größer als x ist.
Es gilt also
x - 1 < x x.
Lösung:
Die Ungleichungskette x - 1 < x x lässt sich in die beiden Ungleichungen x - 1 < x x < x + 1 und x x zerlegen, die man äquivalent zu der Kette x x < x + 1 zusammensetzen kann.
Ersetzt man zunächst den Gaußklammernausdruck durch eine ganze Zahl n, wird es vielleicht klarer: Eine ganze Zahl n ist genau dann die Gaußklammer z einer reellen Zahl z, wenn gilt: z - 1 < n z bzw. äquivalent n z < n + 1.
Hier ist z = 2003 vorgegeben (mit z = ); also gelten folgende Äquivalenzen:
|
Die Gleichung ist also genau für die reellen Zahlen x mit 2003 x < 2004 erfüllt.
Aufgabe 2
Von beliebigen fünf Stäben wird lediglich vorausgesetzt, dass man jeweils
drei von ihnen zu einem Dreieck zusammenlegen kann. Es ist nachzuweisen, dass
mindestens eines der Dreiecke spitzwinklig ist.
Lösung:
Wir benötigen folgende Aussage:
Gegeben sei ein Dreieck mit den Seitenlängen a b c. Dann ist das Dreieck genau dann spitzwinklig, wenn a2 + b2 > c2 ist.
Diese Aussage kann man sich relativ leicht herleiten. Zunächst eine Herleitung ,,zu Fuß``: Wenn man zwei Seitenlängen a und b gegeben hat, kann man die Seiten natürlich im rechten Winkel zusammenlegen und mit einer Seite der Länge c mit c2 = a2 + b2 zu einem rechtwinkligen Dreieck ergänzen. Ein kleinerer Winkel erfordert eine kürzere dritte Seite, ein größerer entsprechend eine längere. Mit a2 + b2 > c2 ist also zumindest derjenige Winkel spitz, der der Seite c gegenüber liegt. Die Ungleichungen a2 + c2 > b2 und b2 + c2 > a2 gelten aber ohnehin wegen der Voraussetzung a b c, womit die beiden anderen Winkel in jedem Fall spitz sind.
Kürzer ist die Herleitung, wenn man z. B. den Kosinussatz heranzieht; dieser besagt ja, dass gilt: c2 = a2 + b2 - 2ab cos; dabei ist der Winkel, der der Seite c gegenüber liegt. Und der Kosinus ist genau dann größer als null, wenn < 90o gilt.
Nun sei angenommen, es gebe fünf Stäbe mit den Längen
a b c d e, von denen man keine drei zu einem spitzwinkligen Dreieck
zusammenlegen kann. Dann gelten die Ungleichungen
a2 + b2 | c2, | ||
b2 + c2 | d2 und | ||
c2 + d2 | e2. |
Zusammengenommen ergibt sich die Ungleichungskette
Daraus folgt aber insbesondere
Aufgabe 3
Ein getöntes Fenster der Firma ,,Glasoflex`` besteht aus drei
parallelen Scheiben im Abstand von wenigen Zentimetern. Jede der Scheiben
lässt 70 Prozent des auf sie fallenden Lichtes durch (egal, von welcher
Seite das Licht auf die Scheibe fällt), reflektiert 20
Prozent und die restlichen 10 Prozent werden absorbiert (bleiben in der
Scheibe).
Wie viel Prozent des einfallenden Lichtes werden von einem Fenster der Firma
Glasoflex durchgelassen?
Beachte, dass zum Beispiel der Teil des Lichtes, der von der zweiten
Scheibe reflektiert wird, wieder auf die erste Scheibe fällt und dort zum
Teil wieder reflektiert wird usw.
Lösung:
Der Weg der Lichtstrahlen durch ein Fenster von Glasoflex:
Lösungsvariante A:
In dieser Lösung betrachten wir zuerst, wie viel Licht durch zwei Scheiben hindurchgeht und wie viel Licht an zwei Scheiben insgesamt gespiegelt wird. Diese Daten nutzen wir anschließend um auszurechen, wie viel Licht durch drei Scheiben hindurchfällt.
Eine Scheibe:
Zwei Scheiben:
Sei t2 der Anteil des vor der zweiten Scheibe ankommenden Lichtes, der insgesamt durch diese Scheibe geht (unter Berücksichtigung, dass davor eine erste Scheibe steht). Dann gilt
Da vor der zweiten Scheibe bereits die erste Scheibe nur 70% des Lichtes durchlässt, gilt für den Faktor d2, der beschreibt, wie viel Licht durch zwei Scheiben insgesamt hindurchkommt:
Außerdem brauchen wir noch den Anteil s2 an Licht, der insgesamt von zwei
Scheiben gespiegelt wird. Dieser berechnet sich als
Drei Scheiben:
Sei t3 der Anteil des vor der dritten Scheibe ankommenden Lichtes, der insgesamt durch diese dritte Scheibe geht (unter Berücksichtigung, dass davor noch zwei Scheiben stehen). Dann gilt
Also gilt
Da vor der dritten Scheibe die ersten beiden Scheiben nur den d2-fachen Anteil des Lichtes durchfallen lassen, gilt für den Faktor d3, der beschreibt, wie viel Licht durch drei Scheiben insgesamt hindurchkommt:
Also fallen insgesamt
% 38% des
einfallendes Lichtes durch ein aus drei Scheiben bestehendes Fenster der Firma
Glasoflex.
Lösungsvariante B:
Hier betrachten wir zusammenfassend, wie viel Licht in welchem Abschnitt in welcher Richtung strahlt - vgl. Abbildung: die den Pfeilen zugeordneten Variablen stehen jeweils für den Anteil am eingestrahlten Licht. Das Licht kommt von der linken Seite auf das Fenster (voller Anteil, daher a = 1). (Der Teil des Lichtes, der nach links wieder wegstrahlt, ist hier nicht von Interesse und wird daher nicht betrachtet.) Zwischen der ersten und der zweiten Scheibe gehen Lichtstrahlen in beide Richtungen, genauso zwischen der zweiten und der dritten. Auf der anderen Seite strahlt nur Licht heraus.
Nun betrachten wir, woher das jeweilige Licht kommt, und erhalten ein lineares Gleichungssystem in den Variablen b, c, d, e und f. Die Lösung der Aufgabe ist der Wert von f.
Licht zum Pfeil b kommt entweder direkt von draußen durch die erste Scheibe
durch - also 70 % davon bzw. 0, 7 (wir rechnen wieder mit Dezimalzahlen
statt mit Prozent) - oder es ist aus Richtung c an der ersten
Scheibe gespiegelt. Das ergibt:
Und entsprechend ergeben sich die Gleichungen für die anderen Variablen:
Einsetzen von (4) in (3) ergibt
Einsetzen von (4) und (2) in (1) liefert
Schließlich erhält man aus dem Einsetzen von (6) in (7):
d | = | 0, 7 + 0, 028 . d = 0, 7 + d | |
d | = | 0, 7 | |
d | = | , |
woraus nach (5)
(Eine kleine Testrechnung zeigt, dass zumindest die Tendenz der Lösung richtig ist: Würde kein Licht reflektiert, aber nach wie vor nur 70 % durch eine Scheibe durchgelassen, würden 0, 73 = des Lichtes durchkommen. Mit Reflektion muss es mehr sein, was die Rechnung bestätigt.)
Aufgabe 4
Es werden n gewöhnliche Spielwürfel in einer Reihe nebeneinander auf den
Tisch gelegt. Man addiert alle Augenzahlen, die nicht durch den Tisch oder
durch einen Nachbarwürfel verdeckt sind. Die maximale Augenzahl, die man so
erhalten kann, werde mit A(n), die minimale mit a(n) bezeichnet. Wir
betrachten nun die Folge der Differenzen
d (n) = A(n) - a(n). Für gewisse
n ist das Folgenglied d (n) eine Quadratzahl (z. B. für n = 2, n = 6).
Für welche Würfelanzahl n erhält man die 1000. Quadratzahl der Folge?
Lösung:
Bei einem Würfel ist nur die Zahl auf der Tischseite verdeckt. Wir erhalten die maximale Summe an Augenzahlen aller sichtbaren Würfelzahlen, wenn die kleinste Zahl des Würfels - die Eins - verdeckt ist, und entsprechend die minimale Summe, wenn die Sechs verdeckt ist:
Anzahl an Würfeln ( n ) | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 14 | 15 | 16 | |
Differenz ( d (n) ) | 5 | 16 | 21 | 26 | 31 | 36 | 41 | 76 | 81 | 86 | |
Quadratzahl ? | ja | ja | ja |
Als Differenzen d (n) erhalten wir die 5 und alle Zahlen, die auf 1 oder 6 enden und größer 15 sind.
Um herauszufinden, welche davon nun Quadratzahlen sind, betrachten wir die
Endziffer einer Quadratzahl. Diese hängt nur von der Endziffer der Zahl, die
wir quadriert haben, ab:
Endziffer | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Endziffer des Quadrates | 0 | 1 | 4 | 9 | 6 | 5 | 6 | 9 | 4 | 1 |
42, | 62, | 92, | |
(10 + 1)2, | (10 + 4)2, | (10 + 6)2, | (10 + 9)2, |
(20 + 1)2, | (20 + 4)2, | (20 + 6)2, | (20 + 9)2, |
(30 + 1)2, | (30 + 4)2, | (30 + 6)2, | (30 + 9)2, |
(40 + 1)2, | (40 + 4)2, | (40 + 6)2, | (40 + 9)2, |
(50 + 1)2, | (60 + 4)2, | (70 + 6)2, | (80 + 9)2, |
... |
Die k-te Quadratzahl ist das Quadrat von
Für k = 1000 ist dies (10 . 250 + 1)2 = 6.255.001 , als Differenz d (n) ergibt sich diese Zahl nach der Formel 6.255.001 = 5(n - 2) + 16 , also für n - 2 = 1.250.997 .
Somit erhalten wir die 1000. Quadratzahl für
n = 1.250.999 Würfel.
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