Bei einem Spiel mit drei Spielern muss der Verlierer einer Runde die
Punktzahlen der anderen beiden verdoppeln und verliert dabei selbst die
entsprechende Zahl an Punkten. Nach drei derartigen Runden hat jeder der drei
Spieler genau einmal verloren und jeder hat
genau 24 Punkte.
Wieviele Punkte hatten die Spieler zu Beginn?
Lösung:
Wir bezeichnen den Spieler, der die erste Runde verloren hat, mit A, den
Verlierer der zweiten Runde mit B und den der dritten Runde mit C. Diese
Zuordnung ist eindeutig, da jeder Spieler genau eine Runde verloren hat. Nach
der dritten Runde hat jeder Spieler genau 24 Punkte:
Spieler | A | B | C |
Punkte nach der dritten Runde | 24 | 24 | 24 |
Spieler | A | B | C |
Punkte nach der zweiten Runde | 12 | 12 | 48 |
Punkte nach der dritten Runde | 24 | 24 | 24 |
Spieler | A | B | C |
Punkte nach der ersten Runde | 6 | 42 | 24 |
Punkte nach der zweiten Runde | 12 | 12 | 48 |
Punkte nach der dritten Runde | 24 | 24 | 24 |
Spieler | A | B | C |
Punkte zu Beginn: | 39 | 21 | 12 |
Punkte nach der ersten Runde | 6 | 42 | 24 |
Punkte nach der zweiten Runde | 12 | 12 | 48 |
Punkte nach der dritten Runde | 24 | 24 | 24 |
Aufgabe 2
Peter hat einen Schrebergarten von der Form eines gleichseitigen Dreiecks.
Statt durch Zäune ist der Garten durch Obststräucher begrenzt.
Entlang der ersten Seite wachsen Himbeersträucher, entlang der zweiten
Brombeeren und die dritte Seite ist mit Johannisbeeren bepflanzt.
An einem sonnigen Sommernachmittag möchte er sich in seinem Garten in seinen
Liegestuhl legen und faulenzen. Zwischendurch will er sich auf dem kürzesten
Weg ein paar Himbeeren holen und diese im Liegestuhl essen. Wenn er die
Himbeeren verspeist hat, möchte er sich genauso Brombeeren holen und später
holt er sich noch Johannisbeeren.
Da es recht heiß ist, möchte sich Peter aber insgesamt möglichst wenig
bewegen, sprich einen möglichst kurzen Weg zurücklegen.
Peter überlegt sich also vorher, wo er seinen Liegestuhl aufstellen muss.
Kannst du ihm helfen? Wo muss Peter seinen Liegestuhl aufstellen, damit seine
Wandertour möglichst kurz wird?
Der Weg von der Gartentür zum Liegestuhl und der Rückweg am Schluss nach Hause zählen nicht mit!
Lösung:
Es ist völlig egal, wo Peter seinen Liegestuhl aufstellt.
Betrachten wir eine Skizze des Gartens. Die Eckpunkte seien A, B und C und die Länge der Seiten sei a.
P bezeichne den Platz, an dem Peter seinen Liegestuhl aufstellen könnte.
Wir berechnen nun die Strecke, die Peter zurücklegen müsste.
Offensichtlich ist Peters Weg zu einem der Zäune am kürzesten, wenn er direkt
senkrecht darauf zu läuft. Bezeichnen wir also die Abstände von P zu den
Seiten mit d1, d2 und d3 (vgl. Zeichnung).
Peters Gesamtweg ist dann
2d1 + 2d2 + 2d3.
Der große Trick:
Wir zerlegen das Dreieck ABC in die kleinen Dreiecke ABP, BCP und CAP.
Die Flächeninhalte dieser kleinen Dreiecke sind dann
F1 = d1a,
F2 = d2a bzw.
F3 = d3a. Zusammen ergeben sie aber
gerade das Dreieck ABC, d.h.
Somit beträgt der Weg, den Peter zurücklegen muss, immer 2h.
Aufgabe 3
Wir haben ausreichend viele Perlen in drei Farben zur Verfügung, aus denen wir
Armbänder herstellen wollen. Für ein solches Armband fädeln wir insgesamt fünf Perlen auf einen Faden und verbinden die Enden so, dass der
Knoten nicht auffällt.
Ein so entstandenes Armband hat natürlich keine spezielle Vorder- oder
Rückseite und auch keinen Anfang und kein Ende.
Wieviele verschiedene Armbänder können wir auf diese Weise herstellen?
Lösung:
Aus Perlen in drei Farben kann man genau 39 verschiedene Armbänder à 5
Perlen fertigen.
Einfarbige Armbänder
(5,0,0)
(
Dieses Tripel gibt jeweils den Typ der Farbverteilung an,
hier: 5
Kugeln von einer ersten Farbe, 0 von einer zweiten und 0 von der
letzten.
)
Da es Perlen in drei Farben gibt, kann man genau drei unterschiedliche
jeweils einfarbige Armbänder herstellen.
3
Armbänder in zwei Farben
(4,1,0)
Bei vier gleichfarbigen Perlen und einer andersfarbigen Perle ist es egal, an
welcher Stelle im ,,Kreis`` die andersfarbige Perle ist.
Für die erste Farbe hat man drei Möglichkeiten, und für jede dieser Wahlen
kann man sich aus den zwei verbleibenden Farben noch die andersfarbige Perle
aussuchen.
6
(3,2,0)
Nimmt man drei Perlen einer ersten und zwei Perlen einer zweiten Farbe, so
kann man sich aussuchen, ob man die beiden Perlen der zweiten Farbe
nebeneinander aufreiht oder ob man sie trennt (im zweiten Fall befinden
sich zwischen ihnen auf der einen Seite zwei Perlen und auf der anderen
Seite eine Perle der ersten Farbe).
Auch hier gibt es wieder 6 Möglichkeiten, die Farbkombination zu wählen.
2 . 6 = 12
Armbänder in allen drei Farben
(3,1,1)
Nimmt man drei Perlen einer Farbe und jeweils eine Perle der anderen beiden
Farben, so hat man genau wie im letzten Fall die beiden Möglichkeiten, die
beiden einzelnen Perlen zu trennen oder sie zusammen zu lassen.
Hier kann man sich aber nur die Farbe der drei gleichfarbigen Perlen aussuchen.
2 . 3 = 6
(2,2,1)
Nimmt man zwei Perlen einer ersten, zwei Perlen einer zweiten und eine Perle
einer dritten Farbe, so gibt es wieder nur drei Möglichkeiten
für die Farbwahl, nämlich bei der Farbe der einzelnen Perle.
Hier hat man jeweils die vier Möglichkeiten, beide Paare gleichfarbiger Perlen, keines der beiden, nur das erste oder nur das zweite zu trennen. 3 . 4 = 12
Das Ergebnis
Addieren liefert 3 + 6 + 12 + 6 + 12 = 39 Möglichkeiten.
Aufgabe 4
Unten stehendes Bild zeigt eine (stark vereinfachte) Karte von
Deutschland. Es gibt immer wieder Streit darüber, wo denn eigentlich der
,,Mittelpunkt`` von Deutschland sei.
Wohin würdest du ihn legen? Begründe deine Entscheidung und erkläre, wie
man diesen Mittelpunkt konstruieren kann!
Zusatz: Nimm eine ,,echte`` Deutschlandkarte und finde den Ort,
der sich entsprechend deiner Konstruktion am ehesten Mittelpunkt von
Deutschland nennen dürfte!
Lösung:
Wie die Aufgabenstellung schon vermuten lässt, gibt es hier
nicht die richtige Lösung, sondern viele Möglichkeiten.
Einige davon sind die folgenden:
- Eine erste Idee könnte sein, die maximale Nord-Süd- und
Ost-West-Ausdehnung zu bestimmen und dann diese Abstände jeweils zu
halbieren. Das ist eine recht ,,grobe`` Methode in dem Sinne,
dass sie nur wenige Informationen der Karte nutzt. Jede Karte mit denselben
Ausdehnungen liefert denselben Mittelpunkt. Deutschland ohne Bayern
würde zum Beispiel dasselbe Ergebnis liefern.
Aber im Ergebnis erhält man einen dem Auge als Mittelpunkt gefälligen, wenn auch anscheinend etwas zu weit östlich gelegenen Punkt mit den Koordinaten (8;10) (wenn der Ursprung des Koordinatensystems links unten liegt).
Auf einer echten Deutschlandkarte liegt dies in der Nähe von Meiningen in Thüringen. - Als Abwandlung dieser Methode kann man nun noch berücksichtigen, dass
bei zwei Karten mit der gleichen Nord-Süd-Ausdehnung, jedoch verschiedener
Verteilungen der Flächen in dieser Richtung (zum Beispiel könnte die eine
nach unten hin, die andere nach oben hin schmaler werden) auch die
Mittelpunkte verschieden sein sollten. Vom Mittelpunkt aus gesehen sollte in
beiden Richtungen gleich viel Fläche sein (nicht Abstand, wie im ersten
Versuch). Man kann also die Gesamtzahl der Kästchen der Karte zählen -
das sind 186 Stück - und dann, ebenfalls durch Zählen, genau die
senkrechte und waagerechte Linie bestimmen, die die Fläche halbiert.
Das folgende Bild zeigt das Resultat:
Im Ergebnis der ersten Methode schien der Punkt zu weit im Osten zu liegen. Ursache hierfür war, dass diese Methode die geringere Landmasse im Osten nicht beachtete. Dies wurde hier augenscheinlich besser berücksichtigt. Der erhaltene Punkt (7, 41; 10, 23) liegt bei Kaltennordheim in der Nähe der thüringisch-hessischen Grenze. - Man kann auch ein wenig physikalisch an die
Fragestellung herangehen und versuchen, den Schwerpunkt der
Landmassenverteilung zu bestimmen. Der Schwerpunkt ist dabei bildlich der
Punkt, an dem man die Karte, als Pappscheibe gedacht, so aufhängen kann,
dass diese waagerecht hängt. Diesen zu bestimmen hat man wiederum mehrere
Möglichkeiten:
- Man tut genau das, was eben beschrieben wurde: Aus Pappe ausschneiden,
und versuchen, an einem Punkt waagerecht aufzuhängen.
- Man schneidet die Karte aus Pappe aus und hängt die Scheibe an irgendeinem (Rand-)Punkt auf. Dann liegt der Schwerpunkt irgendwo direkt unterhalb des Aufhängepunktes. Zeichnet man also auf der Karte diese Gerade nach unten und wiederholt die Prozedur mit einem zweiten Aufhängepunkt, so schneiden sich die entstehenden Geraden im Schwerpunkt.
- Man rechnet: Hierbei denkt man sich formal an jedem kleinen Quadrat eine Masse m (die
kleinen Quadrate haben ja gleichgroße Flächen, daher die gleiche
Masse). Im Unterschied zur Methode Nummer 2 gehen bei der Berechnung des
Schwerpunktes jetzt nicht nur die Größe der links und rechts gelegenen
Fläche, sondern auch deren Abstand vom Schwerpunkt ein - weit weg gelegene
Flächenstücke zählen mehr. Sind
(xi, yi) mit
1 i N die Positionen der Massen (Mittelpunkte der
Quadrate), so ist der Schwerpunkt gerade der Mittelwert dieser Massenpunkte:
S = (m . x1 +...+ m . xN),(m . y1 +...+ m . yN) = (x1 + x2 +...+ xN),(y1 + y2 +...+ yN)
Für eine allgemeine Verteilung von N Massenpunkten (xi, yi) verschiedener Massen mi mit der Gesamtmasse M = m1 + m2 +...+ mN ist der Schwerpunkt übrigens:
S = (m1 . x1 +...+ mN . xN),(m1 . y1 +...+ mN . yN).
- Man tut genau das, was eben beschrieben wurde: Aus Pappe ausschneiden,
und versuchen, an einem Punkt waagerecht aufzuhängen.
Mehr zum Thema Mittelpunkt von Deutschland findet man zum Beispiel unter http://www.mittelpunkt-deutschland.de. Der dort genannte Ort befindet sich in Thüringen ein wenig südlich von Mühlhausen. Die Methode, die man bei dessen Bestimmung verwandt hat, ist unserer ersten sehr ähnlich - man hat einfach die am weitesten nördlich, südlich, östlich und westlich gelegenen Punkte der Karte bestimmt und diese dann durch zwei Geraden verbunden. Deren Schnittpunkt war das Ergebnis.
Da unsere Karte sehr stilisiert ist, wäre eine Bestimmung solcher Extrempunkte gar nicht möglich.
Ob der Ort bei Mühlhausen nun wirklich Mittelpunkt Deutschlands ist, bleibt aber wohl Geschmackssache.
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